Frido hat geschrieben:
Wieviel Km bist du mit dem serienmäßigen Federbein problemlos gefahren?
Habe den Tachostand nicht abgelesen, aber gehen wir von 20.000 km aus. Und ich habe vor, mindestens weitere 20.000 km mit der jetzt 14 Jahre alten DR-Z zu fahren - und zwar mit einer Maschine in sehr gutem Zustand. Mit meiner BMW R80 G/S bin ich bis jetzt ca. 170.000 km gefahren. Ich bin den Fahrzeugen also sehr lange treu.
Frido hat geschrieben:
Ob so ein Aufwand sein muß ist Ansichtssache, das muss Jeder für sich entscheiden.
Regelmäßige Wartung und Instandhaltung einer Geländemaschine sind keine Ansichtssache, sondern technische Notwendigkeit, wenn du lange an der Maschine Freude haben willst - und deine wertvolle Urlaubszeit nicht mit längst überfälligen Reparaturen auf dem Feldweg verbringen willst. Wie war das noch mit dem völlig abgefahrenen Kettenritzel in Albanien? ; )
Die Entscheidung darüber, wann und ob du überhaupt etwas in Stand setzt oder zumindest wartest (Reinigung, Schmierung, Einstellung), liegt natürlich bei dir. Wenn du nichts an deinem Motorrad machst außer es zu benutzen und ab und an mit dem Hochdruckreiniger drüber zu flitschen, verhältst du dich genau so, wie dein Händler und der Hersteller es von dir erwarten: Fahren, bis zu viele aufgeschobene Wartungen / Reparaturen zu hohe Reparaturkosten erzeugen und der Kunde sagt "Das lohnt sich nicht mehr, das Moped ist ja schon 8 Jahre alt". Dann verkauft dir der Händler gerne ein neues Moped und du kannst es wieder 5 +x Jahre verkommen lassen.
Meine Methode ist das nicht, ich halte mit dem notwendigen Aufwand die Maschine in einwandfreiem Zustand - oder gehst du davon aus, dass die BMW ohne jede Wartung so lange zuverlässig gefahren wäre?
Die total verrotteten Teile der Schwingenlagerung sprechen eine klare Sprache - und das, obwohl die Schwinge 1x / Jahr ausgebaut wurde und die Lagerstellen gereinigt und neu gefettet wurden. Entsprechend sah auch das Öl im Federbein und einzelne der hoch beanspruchten Dichtungen aus.
Diese dringend notwendigen Arbeiten als fragwürdigen Aufwand zu bezeichnen, ist nicht ok. Die Anfertigung der ganzen benötigten Werkzeuge muss man sicher nicht selbst machen, wenn man bereit ist, das Geld für Wartung / Instandhaltung an eine Werkstatt zu bezahlen, die haben das Geld für die selben Werkzeuge bereits ausgegeben, du zahlst sie anteilig ab. Die Arbeiten an sich sind aber nicht diskutierbar - zumindest, wenn man das Motorrad sehr viel in übelstem Gelände nutzt und in abgelegenen Gegenden wie in Albanien auf eine zuverlässige Maschine angewiesen ist. Dabei bitte auch in Erwägung ziehen, dass ich in der Vergangenheit immer wieder ausgedehnte Touren alleine mit dem Motorrad gefahren bin, z.B. 7.000 km durch Südfrankreich, die gesamten Pyrenäen und den Norden Spaniens bis zu den Picos de Europa. Auf so einer Tour wirst du den Sinn von regelmäßiger Wartung / Instandhaltung vor Beginn der Reise selbst sehr schnell erfahren.
Wenn man nur 1x / Jahr überhaupt fährt (

, so was soll es geben ... ), wird das Motorrad zumindest nicht während der Fahrt beansprucht, der Verschleiß ist ja proportional zur Laufleistung.
VG, wir sehen uns ja heute spät nachmittags auf ein paar Fiege ...
Knacker, der jetzt in seine Werkstatt fährt und das Federbein einbaut.
