Hi
hoffe, dass der Tread nicht ausartet, weil - WR ist halt nicht DRZ
Trotzdem und da auch für DRZ-Kickstarterfahrer interessant (da hätte ich übrigens auch noch ein Angebot gehabt, aber bei 4T will ich einfach ein Knöpfchen haben) mal paar Ideen:
1. einfach
einfachste Version und natürlich für Amateure geeignet welche einfach mal bisschen mit mehr Elektronik cruisen wollen: GPS und sonstige Geräte mit Batterie fahren und (falls gewünscht) ein manuelles Roadbook verwenden..
Funzt sehr gut, ist im Normalfall dafür vorbereitet - aber eben nur für einfache und kürzere Einlagen. Ist ganz klar nicht für harte Action und eher weniger für Rallyes geeignet, da die Batterien in den Innerein der Geräte die Daueratacken des harten Einsatztes nicht überstehen, bzw. die Kontakte im Innern der Geräte kaputt gehen. Es sei denn, man habe extrem gedämpfte Halter für die Sachen, genügend Ersatzbatterien dabei - und verabschiede sich schon vor Beginn auf jegliche Aussicht einer Platzierung (was dann meistens doch nicht wirklich funktioniert). Ist und bleibt eine einfache, aber für Amateure (z.B. kleinere Reisen oder Endurowandern) praktikable Lösung welche aber klar zu höherem Verschleiss der Elektronikteile führt.
2. die Mega-Installation
Alle zugelassenen Enduros müssen über eine Stromanlage verfügen. Diese produziert mehr als genug Watt um die Bordelektronik und noch einiges zusätzlich abzudecken. Optimal ist hier also eine Stützbatterie (oder auch ein Akkumulator) welche die Spannungsspitzen abdeckt und vor allem den Strombedarf abdeckt, wenn der Motor nicht läuft.
Vorteil: Strom ohne Ende (ausser man wolle sich mit Suchscheinwerfern und PC ausrüsten), relativ einfache installation der Zusatzgeräte und Strom wenn der Motor steht. Nachteil: die Batterie ist nicht immer so ganz einfach unterzubringen, das Gewicht, selbst einer kleinen Batterie, ist heftig - und je nach Einsatz reicht die Bordelektrik dann eben doch nicht aus um die vielen Motorstillstände abzufangen bzw. wird die Batterie irgendwann leergesaugt wenn man vergisst eines der Helferchen abzustellen. Bei Dakar-Maschinen (auch nur Kickstarter) geht es nicht anders als mit grossen Batterien (und zusätzlich meist auch grösseren Lichtmaschinen), da die umfangreiche und Stromfressende Elektronik (ist ja noch das Tracksystem, das Kollosions-Warnsystem, 2 Tripmaster, elektrischer RB-Halter und heftige Lampen für Nachtfahrten rangehängt) und dazu noch die grossen manuell einschaltbaren Lüfter sonst die Elektronik in Rekordzeit leerziehen. Ist nicht zu unterschätzen, war an den letzen 2 Dakar der Hauptausfallgrund der KTM Replicas
3. die praktikable Mitte
weil mir ne Batterie zu heftig war (Off-the-Roads hätte Kits dafür) und weil ich nun mal auf einfachste Wartung stehe (ist einfach Müll die ganzen Kabel und die Batterie oder die Akkus täglich auszubauen wenn man den Luftfilterkasten reinigen und den Luftfilter wechseln will), hatte ich mich entschlossen GPS, Tripmaster und elektrisches Roadook über die Power-Konvertoren von Touratech (fangen die Spitzen ab und liefern sehr zuverlässig 12 Volt) einzubinden.
Nachteil: RB-Halter und IMO funktionieren nicht bei Motorstillstand - und bei längerem laufen lassen im Stillstand wird die Karre heiss, weil ein Lüfter fehlt. Ein Teufelskreis

- allerdings nicht mehr ganz so arg, wenn man ungefähr die Gegend kennt und die Roadbooks doch einigermassen interpretieren kann. Zudem kann ich einfach besser denken wenn die Karre rollt, irgendwo in der Pampa stehend reg ich mich nur auf, wenn ich mich verfahren habe. Mein GPS (176er Garmin) liefert für 20 Sekunden noch Notsrom für die Anzeige (zählt zurück), das reicht meist, um die Maschine anzukicken wenn man sie irgendwo abgewürgt hat. Danach ist allerdings Sense und das GPS muss neu aufgestartet werden - was bei Abflügen doch schon mal wieder selbst auferlegte Strafzeit bedeutet (allerdings startet das GPS immer noch schneller auf, als was man an Zeit braucht die Karre irgendwo im Hang wieder so hinzustellen, dass man sie ankicken kann - und die recht heiss gelaufen mit vom hinwerfen geleertem Vergaser und Öl von der Motorentlüftung weil sie Kopfüber im Hang lag per Kickstarter wieder zum Leben erweckt wird).
Funktionierte an zwei Rallyes und beim Endurowandern eigentlich sehr gut, auch wenn ich bei der zweiten Veranstaltung dann bei den Dünentagen sicherheitshalber doch auch noch Batterien ins GPS eingelegt hatte. Man verliert bei Abflügen einfach unnötig Zeit - auch wenn die mit der Zeit doch immer weniger wurden (da nervt man sich um so mehr).
Wie im WR-Forum bereits geschrieben: die Elektronik selber war nicht das Problem. Problem war beispielsweise das Roadbook welches 2x versagte (danke an Touratech - ich weiss inzwischen wieso KTM auf den Werksboliden MD-Roadbookhalter montiert), zwei mal die Fernbedienung für den IMO (von wegen Rallye-FB - kenne so gut wie keinen bei dem die Tasten nicht klemmten) - und bei der zweiten Version ist schliesslich auch noch der IMO ausgefallen (anscheinend Kabelbruch im Sensorkabel zum Vorderrad - hat irgendwas zwischen 0 und 999 Km/h angezeigt). Will nicht sagen, das wäre der Grund für meine Unfälle gewesen, aber hilfreich war es wirklich nicht, auf gut Glück im Staub der Vordermänner zu fahren und ab und zu mauell irgendwie am RB-Halter rumzufriemeln.
Elektronikprobleme sind nun mal übel, da spielt die Maschinenmarke oder die Zubehörliefernaten nur eine unergeordnete Rolle. Wenn's läuft, dann ist alles super, wenn nicht, dann eben besch... (die Profi-Equipen haben nicht umsonst Motoren, IMO's und Roadbookhalter auf Reserve).
Nur so ganz am Rande: ich hätte noch einen Rallyevorbau (WR 400/426) mit den Power-Konvertoren von TT zu verkaufen (Elektronik behalte ich aber für mich, das Zeug ist einfach viel zu teuer um verkauft zu werden). Wenn interesse, dann bitte PN - habe die DRZ-Fahrer (welche sich mit solchen Problemen kaum beschäftigen brauchen) ja schon genug zugetextet
Marc