Hi
Beim Endurowandern sind bei uns schon 3 Ketten gerissen, allerdings immer in Trialeinlagen und bei alten Kisten. Anders gesagt: schlechte Pflege, harter Einsatz (Mietmaschinen, werden nicht sonderlich gut behandelt) und eben erst Ersatz, wenn die Kette gerissen ist. Kilometer sind ja eines, der Einsatzzweck und das Alter sowie die Kettenpflege was anderes. So wie sich das bei Dir anhöhrt, dürfte allerdings der Einsatzzweck nicht der Grund gewesen sein, dass die Kette gerissen ist - sieht da eher nach einem Materialfehler an der Kette aus.
Selber hatten wir nie Probleme (haben aber vorsichtshalber alle 5000 Kilometer neue, verstärkte DID oder RK Ketten montiert - sind aber so gut wie immer ohne Schmierung gefahren), kenne aber durchaus Leute welche schon nach knapp 2000 Kilometer einen Regina-Kettensatz gehimmelt haben.
An deiner Stelle würde ich die Kette mal einem guten Händler zur Begutachtung geben, vielleicht findest du ja raus, an was es gelegen hat (Garantie gibt es in der Regel keine, aber falls falsch montiert, irgendwo dauernd gescheuert oder z.B. die Kettenrollen durchgefräst, kann man das Problem wenigstens bei der neuen Kette schon mal beheben).
Kette schlagen ist bei Enduros normal, vor allem wenn die Federung voll ausfedert, an dem wird es nicht gelegen haben. Kettenspannung messen nach Handbuch ist sicher richtig, ohne Handbuch ganz einfach: Sattel runterdrücken (geht zu zweit recht gut) bis die Schwinge waagrecht steht (grösst mögliche Kettenspannung) - und da muss die Kette immer noch locker sitzen. Das dann bei den langen Federwegen voll ausgefedert die Kette rumhängt wie ne Tote Katze an der Wäscheleine ist auch klar.
Ob ein Kardan wirklich so viel toller ist, darüber kann man natürlich streiten - die Kardanreaktionen machen das Fahren im Gelände sicher nicht einfacher und wenn da mal was kaputt geht, dann nützt auch eine Ersatzkette nichts, welche vielelicht bei den Ersatzteilen rumliegt (ist mit Clipschloss ja schnell gewechselt - das diese Methode funktioneirt beweise KTM regelmässig mit den 660er Werks-Rennern welche auch mit Clipschloss-Ketten ausgerüstet sind).
Zum Glück ist sonst nichts passiert. Also auf zu neuen Taten - und diesmal sollte die Kette denn auch einiges länger halten
Marc
übriens: wenn die Kette schon gerissen ist, dann gleich Ritzel und Kettenrad überprüfen und lieber gleich mit wechseln (die Kosten sind im Verhältnis zu einer neuen Kette vernachlässigbar). Könnte ja sein, dass eines der beiden Teile sich nicht optimal mit der Kette vertragen hat und eine neue Kette gleich wieder beschädigt. Zudem: Ketten leben im Satz einfach länger, als wenn man nur einzelne Teile wechselt (läuft sich aufeinander ein)