Zum Thema:
Zitat:
"Und wer was sucht der findet auch was egal obs relevant is oder nicht."
Da hab ich eine ganz persönliche Erfahrung damit gemacht, die ich euch nicht vorenthalten will, war zwar mit einem meiner ersten Autos, aber motorradmäßig kann ich da nichts Annäherndes bieten:
Irgendwanneinmal, in den frühen 80ern kurz vor Weihnachten, knapp vor Mitternacht, nach einem etwas rauchigen

Besuch bei einer mexikanischen Freundin, in einem alten Opel Askona auf einer mehrspurigen Straße mitten in Wien fast mutteseelen alleine unterwegs. Polizeistreife mit zwei Cops drinnen kommt auf gleiche Höhe mit dem Opel, werfen einen Blick in meinen Wagen und und sehen einen Vollbärtigen langhaarigen am Steuer (mich) und einen noch langhaarigeren weniger Vollbärtigen (Freund) daneben. Das Aussehen des Autos, seiner Insassen und Bob Marly´s, deutlich durch die geschlossenen Scheiben wahrnembares "No Women no cry", hat sie wohl dazu bewogen uns bei der nächsten Verkehrsinsel zu stoppen. Das nicht wirklich legale, canabinöse, in eine Kodak-Filmdose verpackte Weihnachtsgeschenk meiner mexikanischen Freundin ließ ich in der ersten Panik unter den Fahrersitz fallen, in der naiven Hoffunung, dass es in der allgemeinen Unordnung untergehen würde. Im gleichen Moment, als sie aus ihrem Streifenwagen stiegen und auf uns zu kamen, fiel mir noch ein, dass ich meinen Führerschein schon seit längerem vermisste, und das Auto auf meine Lebensgefährtin (gleiche Wohnadresse) zugelassen war. Ich hatte auch sonst keinen Ausweis bei mir, welcher meine Idetität belegen hätte können. Ja, das waren meine wilden Zeiten, bin dann vor gut 20 Jahren auf Rioja-Wein und Dyson-Staubsauger (zur Schmuzbekämpfung) umgestigen und jetzt ganz brav und bieder. Jedenfalls kamen die beiden Streifenpolizisten auf uns zu. Der eine dick und behäbig, der andere schlank und übermotiviert. Und natürlich die erste Fage: Führerschein & Zulassung? Tja, Zulassung ja, Führerschein nein. Ok. Name, Adresse, Geburtsdatum und so aufgeschrieben und der Dicke wird vom schlanken Energiebündel zur Personalienüberprüfung über Funk in den Streifenwagen geschickt. Der Schlanke will erst einmal den Kofferaum sehen, da passt viel rein und vielleicht macht er ja den großen Fund, aber Fehlanzeige, nix als Mist, das Pannendreieck & der Erstehilfekasten. Also dann zum Beifahrer, der hat noch längere Haare und sitzt so verdächtig ruhig vorm Handschuhfach. Handschuhfach auf und gründlich herumgewühlt. Da kam schon leichter Frust beim Sheriff auf, den er auch durch verbale Missfallensäußerungen, wie "gibt´s ja nicht, dass solche Scheißtypen wie Ihr nichts dabei haben...."
Und er hätte noch unerbittlich weitergesucht, wenn er nicht, ganz hinten im Handschuhfach doch noch fündig geworden wäre. Aber da war nicht das, von ihm so sehnlichst erwünschte Corpus Delicti, sondern mein, seit Wochen vermisster Führerschein

!!!
Fassunslos ob seines Fundes und meiner begeisterten Reaktion daruf, blieb ihm einmal für eine gute Minute die Spucke weg. Den Rest gab ihm aber sein gemütlicher Kollege, der im Polizeiwagen, nicht´s von all dem mitbekommen hatte. Der riss ihn nämlich mit der Bestätigung meiner Personalangaben aus der Trance, worauf der Lange sich durch ein agressives "I was eh scho wer er is, kumm wir fohan jetzt" Luft veschaffte, und mir meinen leicht zerknitterten Führerschein aushändigte

. Das mexikanische Weihnachtsgeschenk hat dann Heiligen Abend aber nicht mehr erlebt
Manchmal findet man Sachen, die man lieber nicht gefunden hätte. Und wenn die Polizei auch nicht dein Freund ist , manchmal ist sie wenigstens dein Helfer.

clemente