Hi
Billig muss nicht günstig sein. Wenn Du beispielsweise einen günstigen, ungebremsten Sportgeräteanhänger nimmst (z.B. hat Polo mal so Kram angeboten) und einen Aufbau drauf knallst, dann mag das gehen - aber die dauernde Ruckelei am Auto, die höcher belasteten Bremsen und das Getriebe welches das einstecken muss, sind dann auch nicht gerade billig, wenn man sie ersetzten muss.
Im direkten Vergleich würde ich NIE mehr einen Anhänger ohne Auflaufbremse und vernünftiger Radaufhängung wählen. Bin schon ziemlich oft nach Südfrankreich gefahren (zwischen 700-1000 Kilometer) und habe mich dabei nicht besonders an die geltenden Höchstgeschwindigkeiten gehalten - mit dem Biligteil kann das bei viel Wind in die Hose gehen (das Teil schaukelt sich auf, braucht durch das Schlingern einiges mehr Platz als das Auto - und wer mal bisschen (zu) schnell in eine Kuve geht, muss befürchten, dass die gesamte Fuhre einen Abflug macht.
Klar, mein jetztiger WM Meyer war kein Billigangebot (ich habe mich in letzter Sekunde für den WM Meyer und gegen Humbaur entschieden, weil der Händler gleich um die Ecke liegt - beide haben wirklich Top-Produkte). Das Ding funzt einwandfrei, Ersatzteile sind problemlos zu bekommen (hab schon das 3. Stützrad - meine Kollegen an welche ich das Ding ausgeliehen haben, vergessen wohl immer wieder das Teil gut zu befestigen, bevor sie wegfahren) und am Ende sind diese hochwertigen Anhänger erst noch extrem Wertstabil (versuch mal einen in Top-Zustand zu einem halbwegs vertretbaren Preis zu bekommen

)
Was Du vor dem Aufbau entscheiden musst, ist die Grösse. Wenn wirklich nur ein Mopped rein muss, reicht auch ein schmaler Hänger, bei 2 Sportenduros oder gar Transport von Strassenmaschinen (meine PanEuropean wiegt die Kleinigkeit von 330 Kilo

) muss das Ding dann doch etliches stabiler gebaut und breiter sein. Am günstigsten wirst Du vermutlich mit einem Occasions-Pferdeanhänger weg kommen - nur kostet das halt in der Zulassung wieder mehr, als ein reiner Sportgeräteanhänger. Vorteil: kannst reinladen, was immer Dir gefällt und hast keinen Stress bei Kontrollen.
Was ich wichtig finde: eine vernünftige Laderampe (Brett und so Kram ist einfach nur Mühsam, spätestens wenn's nass ist und man vollverschalte Strassenmaschinen verladen will, führt das unweigerlich zu heftigsten Schweissausbrüchen angesichts der drohenden Materialvernichtung, wenn das Ding da runterrutscht). Möchte ebenfalls nicht mehr auf die Heckstützten verzichten müssen - ohne, kann man kaum ein Mopped alleine verladen, wenn der Hänger nicht am Auto hängt. Und das ein Stützrad schon fast Pflicht ist, wird spätestens beim rangieren von Hand in der Garage klar.
Selber habe ich mich gegen einen geschlossenen Anhänger entschieden. Grund ist einfach: die meisten Tiefgaragen haben eine Höhe von knapp 2 Meter - da passt ein Anhänger mit Aufbau schlicht nicht rein. Wer unbedingt will, kann bei fast jedem Anhänger mit durchgehenden Bodenplatten einen kleinen Kasten montieren (schon mal auf dem Hänger ausgerutscht, wenn die Endurostiefel voller Matsch und Dreck sind? - bei mir kommt nur noch durchgehende Bodenplatte in Frage). Kann bis jetzt darauf verzichten - und wer unbedingt noch mehr Stauraum braucht, kann immer noch eine Plastik- oder Alukiste vom Baumarkt auf die V-Deichsel schrauben.
Das der Verbrauch mit Anhänger etwas höher ist, ist klar. Nur: wer wirklich auf so was achtet, sollte sein Mopped verkaufen und Zug fahren (ähm - falls die mal wieder regelmässig fahren würden

) Wer dauernd einen leeren, riesigen Bus durch die Gegend karrt, braucht einfach sonst das ganze Jahr über mehr Sprit - da hat ein Hänger schon seine Vorteile.
Wie gesagt: musst erst festlegen wie gross der Hänger sein soll, bevor Du auf die Suche gehst. Und nicht vergessen: das Gewichtslimit versteht sich immer als Gesamtgewicht - das Eigengewicht des Hängers muss also abgezogen werden. Mit Aufbau und Zusatzkram kann es da schnell mal eng werden - und die Bussen fürs überschreiten sind nicht ohne.
Marc