Hallo,
Sooo, hier nun mein Bericht zum Cross-Enduro Wochenende in Steinhagen:
Da das Offroad-Gelände Steinhagen in der hiesigen Motocross- und Enduroszene noch recht unbekannt ist, stand die Frage im Raum, wie man dies ändern könnte. So entstand die Idee, die seit 2004 bestehende Cross-Strecke mit dem übrigen Gelände für ein Wochenende zu verbinden, so dass ein kombinierter Cross-/Endurokurs entsteht. Um auch wirklich eine recht stattliche Anzahl an Fahrern nach Steinhagen zu „locken“ wurde ein Unkostenbeitrag von läppischen 10 Euro (für`s gesamte Wochenende) veranschlagt. Ein Rahmenprogramm wurde entwickelt und man war vorsichtig optimistisch, dass der Plan, ein sportlich aktives Wochenende (welches jedoch frei von Wettbewerbsstress ist) durchzuführen, ganz gut ankommen könnte. Angesprochen werden sollten nicht nur die Racer sondern auch (oder besonders) die reinen Hobbyfahrer. So viel zur Theorie.
Freitag:
Anreise war bereits am Freitag ab 15.00 Uhr. Wir als Veranstalter waren natürlich schon früher vor Ort, um letzte Vorbereitungen zu treffen. Meine Aufgabe bestand hauptsächlich darin, die Streckenführung nochmals ausgiebig zu testen und ggf. noch kleinere Sachen abzuändern (also nicht der schlechteste Auftrag).
Als es dann auf 15.00 Uhr zuging, stieg natürlich die Spannung, wie viele Teilnehmer dann wirklich erscheinen würden. Und tatsächlich, pünktlich zur angegebenen Zeit bogen die ersten Transporter in den Waldweg in Richtung Offroad-Gelände ein. Alle hatten sichtlich gute Laune mitgebracht und freuten sich auf ein entspanntes Wochenende inmitten von Gleichgesinnten. Leider kam nach dieser ersten „Anreisewelle“ so gut wie niemand mehr, so dass wir gerade mal 10 bis 12 Motorräder auf dem Platz hatten.
Bei der Planung des Wochenendes hatten wir extra an alle möglichen Termine anderer Veranstaltungen gedacht (Motocross-LM, Enduro-LM, Motorrad-Biathlon-LM, Veranstaltungen des benachbarten Hundesportvereins). Aber an eines haben wir nicht gedacht- die
Fußball-WM! Hätte die deutsche Elf planmäßig am Sonntag gespielt, wäre ja noch alles in Ordnung gewesen. Aber am Samstag?! Ich denke, dass uns dieser Umstand einige Teilnehmer „gekostet“ hat. Na ja, nicht zu ändern.
Nach dem Aus- bzw. Abladen der Moppeds und einer Streckenbesichtigung donnerten auch bald etliche Motorräder über die Strecke. Da, wie erwartet, kaum Enduristen sondern größtenteils Crosser vor Ort waren, hatten wir die Strecke so angelegt, dass man bei Bedarf den Enduroteil auslassen konnte. Wie sich zeigte, wäre das gar nicht sooo nötig gewesen. Fast alle fuhren die komplette Strecke. Erfreulicherweise hatte ich zwischen „Grill anheizen“ und dem Aufstapeln von Brennholz für`s Lagerfeuer sogar noch Zeit, mich unter`s Volk zu mischen und ein paar Runden mitzufahren. Alles lief auch bestens und ich hatte das Gefühl, recht zügig unterwegs zu sein. Als jedoch eine CRF 450 an mir vorbei geflogen kam, musste ich dann doch einsehen, dass das was ich da so mache doch nur laienhaftes Rumeiern ist. Aber egal, es hat trotzdem mächtig Spaß gemacht.
Gegen 20.00 Uhr wurde dann gegrillt und es gab lecker Bier vom Fass. Am Lagerfeuer wurde sich dann ausgiebig über die Strecke und wie man denn am besten die eine oder andere Passage des Enduroteilstücks meistert sowie über allgemeine Cross/Endurothemen unterhalten – Benzingespräche also.
Samstag:
Da es bereits ab 08.00 Uhr Frühstück gab, hieß es rechtzeitig aufstehen. Als gegen 06.30 Uhr mein Wecker klingelte, hörte ich schon wie der Regen auf`s Wohnwagendach prasselte. Dies sah ich aber nicht als Nachteil an, denn durch die anhaltende Trockenheit der letzten Tage und Wochen hatten wir noch am Tag zuvor mit einer mächtigen Staubentwicklung zu kämpfen. Jedoch wollte es scheinbar gar nicht mehr aufhören zu regnen, was die Stimmung doch etwas drückte. Doch nach dem Mittag (es gab wieder Leckeres vom Grill) schloss der Himmel seine Schleusen und die Sonne übernahm wieder das Kommando. Weil wir bei uns nicht den typisch norddeutschen Sandboden sondern Lehm haben, war die Strecke nun natürlich glatt und rutschig wie Schmierseife. Aber bereits noch kurzer Zeit war der Boden ziemlich gut abgetrocknet bzw. trockengefahren. Jetzt herrschten also nahezu ideale Bedingungen mit griffigem Boden und ohne Staubentwicklung, so dass wieder eifrig gefahren wurde.
Nebenbei führten wir noch ein Beschleunigungsrennen durch, bei welchem die Teilnehmer doch einen recht großen Ehrgeiz entwickelten.
An diesem Samstag war auch ein Quadverleiher aus Greifswald (
http://www.quadverleihmv.de) zugegen, der zwei 350er Yamaha ATV´s mitgebracht hatte. Wer wollte, konnte mit den Teilen auf der Crossstrecke seine Runden drehen. Na ja, ich muss sagen, dass ich die Aktion etwas waghalsig fand und für ihn nur hoffen konnte, dass ihm die Fahrzeuge nicht zu Schrott gefahren werden, denn für die Crossstrecke sind die Teile nicht wirklich gebaut. Jedenfalls wurde damit mächtig über den Kurs geprügelt und bei einem der Crosser hatte man den Eindruck, dass er unbedingt beweisen wollte, dass man mit `nem allradgetriebenen ATV genauso hoch wie mit `ner 450er CRF springen kann. Richtig gut kamen die ATV`s bei den Jugendlichen aus den umliegenden Dörfern an. Die waren kaum von den Dingern runter zu bekommen (tja, Quadfahren macht wohl mehr Spaß als immer nur mit der Schwalbe um den Dorftümpel zu eiern).
Da wir ja glücklicherweise eine vereinseigene „Flimmerkiste“ haben, musste dann abends auch niemand auf`s WM-Spiel verzichten. Bei den wenigen Teilnehmern ging`s auch ohne Großbildleinwand. Dazu wurde natürlich wieder gegrillt (dem aufmerksamen Leser wird sicherlich bereits aufgefallen sein, dass sich an besagtem Wochenende ausschließlich von Grillfleisch und Bratwurst ernährt wurde) und der eine oder andere Becher Fassbier wurde geleert.
Anschließend ging es nahtlos in eine Open-Air-Party über. Die extra angemietete Musikanlage leistete dabei gute Dienste und auch das Fassbier erfreute sich wachsender Beliebtheit. Tja, das war nun mal bezahlt – also musste es auch weg!
Sonntag:
Weil die Party am Vorabend beim einen oder anderen doch etwas gröber ausgefallen ist (Stichwort Fassbier), konnte das Frühstück an diesem Tag getrost auf 09.30 Uhr verschoben werden.
Nach ausgiebigem Frühstück wurde sich nun wieder dem primären Anliegen der Veranstaltung gewidmet – dem Fahren!
Gegen Mittag (jaaa, es wurde gegrillt) waren dann leider nur noch wenige Teilnehmer vor Ort. Trotzdem wurde noch wie geplant ein Abschluss-Motocross gefahren. Ich konnte dabei den dritten Platz erringen (welch wahnsinnige Leistung bei gerade mal vier Startern) und somit einen Pokal mit nach Hause nehmen.
1.Platz: KTM 450 SX
2.Platz: KTM 520 SX
3.Platz: Suzuki DR-Z 400 S
4.Platz: KTM 620 LC4 SC
Auch wenn es auf dem Bild so aussieht: Den Start hab`ich nicht verpennt!
Um 14.00 Uhr erfolgte dann der Start zum Simson-Rennen. Dies wurde nicht von uns selbst organisiert und durchgeführt, sondern von einem Motorradhändler aus Grimmen [Spencer`s Moppedladen (
http://www.blueradero.de)]. Gefahren wurde in zwei verschiedenen Klassen: Tuning und Serie. Das Rennen ging über 20 min + 2 Runden. Auffallend war, dass etliche Simson so ziemlich genau nach zehn Minuten mit technischen Problemen ausfielen. Allerdings betraf das ausschließlich Fahrzeuge, die in der Serienklasse starteten. Und was die Tuningklasse angeht: ich persönlich hatte bis dato noch nie `ne Simson mit glühender Auspuffanlage gesehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es trotz der extrem geringen Beteiligung ein schönes Wochenende war, das allen Beteiligten sichtlich Spaß bereitet hat. Alle äußerten sich lobend über die abwechselungsreiche Strecke, die Verpflegung und das ganze „Drumherum“. Außerdem herrschte die ganze Zeit eine freundliche, fast schon familiäre Atmosphäre ohne jegliches Gemecker und Gemaule. Verletzungen gab`s auch nicht. Zu beklagen war lediglich ein verbogener Lenker an einer RM 125. Jedoch waren sich alle einig, dass es schade war, dass sich so wenige Fahrer in Steinhagen einfanden.
Gruß
Lutz
PS: Die ATV`s haben`s übrigens unbeschadet überstanden.
Mit den versprochenen Bildern hat es leider nicht ganz geklappt (bis
auf ein halbwegs verwertbares vom Start des Abschluss-Motocross.
Aber am 29.07. finden ja bei uns Läufe zur Landesmeisterschaft MV
im Motorrad-Biathlon statt. Die Streckenführung wird dann
mit der vom Endurowochenende nahezu identisch sein. Wenn ich dazu
komme, werde ich dann selbst ein paar Fotos machen und dann
versuchen Euch diese als angebliche Bilder vom MX-Enduro-weekend
unterzumogeln).
