Hi Jungs
Da ich langsam wieder fit werde und noch ne Menge Urlaub habe, bin ich daran mich für meine 3. Rallye anzumelden. Alle guten Dinge sind bekanntlich Drei - ich hoffe mal, dass ich jetzt auch mal ohne Motor- oder Personenschaden am Ziel ankommen werde.
http://www.tuareg-Rallye.de ist der Link zur Veranstaltung.
Um es vorweg zu nehmen: JEDE DRZ kommt mit kleinsten Änderungen (das wichtigste ist ein funktionierender Roadbookhalter, die billigste Lösung gibt es für einige Oirinen von Acerbis in Plastik-Spritzguss) durch. Da es eine Amateur-Gruppe und eine Profi-Gruppe gibt, kann sich auch jeder sein Einsatzgebiet auslesen. Bei den Profis sollte man schon wirklich gute Enduro-Erfahrung haben (der Enduro-Aufstieg ist nicht ohne und diverse Sonderprüfungen in Bachbetten bedürfen schon einer gefestigten Fahrweise, die Distanzen in den Dünen sind für Wüsteneinstiger selbst in der Amateurwertung einige Schweisstropfen wert). Wer die Amateurwertung fährt, könnte mit etwas Glück selbst mit dem Originaltank durchkommen (ich hab 12 Liter auf meiner nicht gerade Spritverachtenden WR und hoffe das reicht, der Hecktank ist rausgeflogen) - wer einen 16-Liter drauf hat, der hat eh keine Sorgen.
Eines doch noch zum Schluss: Trotz Amateurwertung ist das kein Ferienlager! Ausser schöner Wüstenlandschaften und den grossen Touristenhotels gibt es kaum was zu sehen (es sei denn man lerne das Roadbook auswendig). Ich vergleiche es mit "sportlichem" Endurofahren - und genau das ist es ja auch. Alle DRZ-Modelle würden vermutlich im Extremfall OHNE SERVICE (Luftilter reinigen mal ausgenommen) auskommen, empfehlenswert ist natürlich trotzdem ein Ölwechsel - ist ja bei den kleinen Maschinen auch kein Problem.
GPS ist übrigens nicht vorgeschrieben bei den Amateuren (die paar GPS-Punkte sind auch nur als zusätzliche Sicherheit gedacht), gibt aber einfach ein gutes Gefühl wenn man jederzeit die Position durchgeben kann falls mal was wäre (Handy-Netz hat bei mir bei Kontrollen immer funktioniert). Einfachstes GPS, direkt ins Boardnetz gehängt genügt völlig, optimal wenn man den Kompass noch anzeigen kann weil ab und zu nach Gradangaben gefahren wird.
Wer mit wenig Zeit und ohne Gepäck mal zügig fahren will, kommt hier voll auf seine Kosten. Das es Marokko ist, merkt man leider wie bei allen Rallyes kaum. Da Anfahrt, Gepäcktransport und Service von spezialisierten Anbietern übernommen werden, braucht man eigentlich nur ein wenig Zeit (und natürlich auch ein gewisses Budget) - und dann kann der Spass losgehen. Vor allem die Dünenetappen sind einfach gigantisch - und durch die perfekte Absicherung der Rallye (Vorbereitung, Roadbooks, Transportmöglichkeiten, viele andere Fahrer und im Extremfall eben auch spezialisierte Notfallärzte) kann man ohne sich Sorgen zu machen auch Strecken in Angriff nehmen welche man sich im Normalfall nie zutrauen würde.
Wäre schön, wenn sich mal einige Leute mehr mit der DRZetten verleiten lassen würden teilzunehmen, denn vor lauter orangen Bikes aus dem Ösiland sieht das Ganze langsam so wie ne Art Markenmeisterschaft an.
Wer weiss - vielelicht sieht man sich
Marc
P.S.: Maximaldistanz mit der Maschine ist 150 Kilometer Gelände (wird so gut wie nie benötigt), 3 Liter Trinkwasser MINIMUM sollten im Rucksack in den Dünenpassagen dabei sein (ich hatte bis zu 6) und da der Sand sich extrem gut fahren lässt, sind eigentlich alle Reiseenduro-Reifen fahrbar, muss also kein teurer Desert sein (wobei dort die Pannensicherheit auf den steinigen Passagen halt sehr hoch ist). An Bekleidung hat sich bewährt lockere Endurokleidung und eine Jacke mit abnehmbaren Ärmeln zu fahren - also Sachen welche eh jeder im Sommer auch hier fährt.