Da Mowa, alter Provokateur
Führst uns hier mit gedanklichen Scheinexperimenten an der Nase herum
Wenn wir in einer reibungsfreien Welt leben würden, dann hättest du recht und die Öffnung vom Lufikasten müsste wirklich nicht größer sein, als der Ansaugflansch vom Vergaser. Zum Glück leben wir aber nicht in einer reibungsfreien Welt
Wenn die Luft in den Luftfilterkasten strömt, ist das immer mit Reibungsverlusten verbunden. Diese Verluste sind umso höher, umso schneller die Strömungsgeschwindigkeit. Tatsächlich ist der Reibungsverlust sogar in zweiter Potenz abhängig von der Strömungsgeschwindigkeit. Die Strömungsgeschwindigkeit wiederum ist unmittelbar abhängig von der Querschnittsfläche der Öffnung im Luftfilterkasten: umso größer die Öffnung umso langsamer das Ström.
Was ist die Konsequenz? Den Lufikasten ganz abschaffen? Aber wie Da Kid schon richtig schrieb, führt das dann zu Problemen bei höheren Geschwindigkeiten, weil der Motor dann keine ruhende Luft mehr ansaugen kann.
In Zeiten von Euro 3 erfüllt der Lufikasten vor allem noch eine andere Funktion: Geräuschdämmung. Umso kleiner die Öffnung, umso leiser. Deswegen auch der Schnorchel. Den S/SM-Schnorchel kenn ich nicht, die E hat ja keinen. Bei KTM ist der Schnorchel wie ein Venturirohr geformt, also in der „Mitte“ schmaler. So kann man die Öffnung noch einmal kleiner gestalten und hält die Reibungsverluste durch die laminare Strömung im Schnorchel in erträglichen Grenzen. Zu Reibungsverlusten kommt es nämlich vor allem bei abrupten Querschnittsänderungen (z.B. bei einem einfachen Loch). Dann kommt es zum Phänomen der Grenzschichtablösung. Anschaulich lässt sich dieses Phänomen so beschreiben: Schau mal in einen Fluß oder Bach, der durch eine Brücke oder Engstelle (z.B. zwei Steine) fließt und sich dann plötzlich erweitert. In den „Ecken“ hinter der Engstelle bilden sich Wirbel, oft schwimmt dort auch viel Treibgut. Die potentielle Energie, die der Motor beim Ansaugen in Form von Unterdruck (Druckdifferenz) zur Verfügung stellt, wird teilweise dafür verschwendet, solche Wirbel am Leben zu erhalten.
Fazit: Das serienmäßige Luftfilterkastenloch ist eher zu klein gestaltet, daher kann es nicht schaden, ein paar zusätzliche Löcher zu bohren.
Jetzt noch was anderes:
mowa hat geschrieben:
Forme ich nun wieder ein kleines "o" und atme kräftig durch ein Rohr ein, welches den gleichen Durchmesser wie mein Mund hat, brauche ich nicht mehr saugkraft.
Du lügst!
Schau mal die
Hagen-Poiseuille-Gleichung an, dann wirst du feststellen, dass die Saugkraft (Druckdifferenz) proportional zur Länge des Rohrs ist. Das kannst du auch selbst ausprobieren: nimm mal einen sehr langen Strohalm und schneide ein ganz kurzes Stück ab. Durch das kurze Stück lässt es sich wesentlich leichter atmen. Einfach deswegen, weil in dem kurzen Rohr viel weniger Reibung herrscht.
Auf die Reibung!
Gruß
Theo