DRZ - Forum

Hallo,

Bevor mich einer totschlägt: Ich war gerade mit der KTM in Schweden und Norwegen. Ich gebe es ehrlich zu: Mit meiner DRZ SM wäre das nicht machbar gewesen……...

Wir haben uns für drei Wochen eine Hütte in Funäsdalen, dass ist quasi in der Mitte von Schweden an der Norwegischen Grenze, gemietet, und das für erstaunlich wenig Geld, nämlich 630 Euro, mit Sauna, super Küche, Kamin und 3 Schlafzimmern.

Angereist sind wir mit Auto und Hänger, wir wollten dort nicht nur Moppedfahren, sondern auch noch diversen anderen Aktivitäten nachgehen. Haben wir auch gleich gemacht, denn die erste Woche war so brütend heiß, dass ich totgeschwitzt vom Mopped gefallen wäre.

Aber dann ging es auf die erste Tour nach Norwegen. Das heisst, erst mal musste ich auf- und absteigen üben. Total peinlich . Durch die Touratechkoffer komme ich nicht mehr aus dem Stand rübergewuppt (das war schon vorher echt immer grenzwertig akrobatisch), sondern muss nun mit Seitenständer über die Rasten aufsteigen, was nicht alleine geht, da der Seitenständer noch nicht gekürzt ist (Mopped ist 6 cm runtergelassen). Also muss mein Freund immer das Motorrad stabilisieren…..und ich aufpassen, dass ich ihn mit dem Axostiefel nicht ans Kinn trete……

Wir sind in Funäsdalen los, und dann Richtung Röros in Norwegen gestartet. Röros ist eine wirklich sehenswerte Stadt, ein Besuch der dortigen Olavgruben ist ein Muss (und geht gut mit den dicken Botten…….). Südlich von Röros sind wir dann auf Schotterstrassen und Privatstrassen Richtung Idre nach Schweden zurück. “Echte” Enduristen hätten sich totgelacht, aber ich hatte fast volle Hosen auf meiner ersten echten Piste mit Sand und sonstigen Geröll. Anhalten ging ja nicht, denn mein Freund fuhr vor und alleine wäre ich ja nicht von der Kiste runtergekommen, also, Gas geben und hinterher. Auf meine Signale wie Hupen oder Lichthupe hat er wohlweislich nicht reagiert . In Idre, einem Wintersportort, wurde sich bei einer Pizza gestärkt und dann ab nach Haus nach Funäsdalen. Die Strassen sind teilweise asphaltiert oder diese “keine Ahnung was es ist aber es hält” Pisten. Macht richtig Spass, denn an diesem Tag sind wir 300 km gefahren und maximal 10 fahrenden Autos begegnet. Leider keine Fotos davon, die sind nichts geworden.



Ansonsten sind wir mit dem Mopped in Schweden geblieben, und am beeindruckensten war die Reise über die Flatruet, Schwedens höchste Strasse. Auch die ist nicht befestigt und gerade bei Nässe durchaus nicht ohne. Aber die Kulisse ist wirklich atemberaubend.




Abschliessend kann ich sagen, Mittelschweden lohnt absolut zum Motorradreisen auf einem geländegängigen Motorrad, mehr als z.B. Schottland. Mit einer Strassenmaschine ist man verloren, weil man dann nirgends auf die kleinen Privatwege abbiegen kann. Aber man fährt teilweise stundenlang, ohne anderen Fahrzeugen zu begegnen. Und die Wege sind meist absolut fahrbar. Allerdings sollte an sich über das Thema Tanken Gedanken machen. Ich komme über 500 km weit, und das war stressfrei. Mit einer Maschine, die nur 250 km kommt, wäre es blöde gewesen, denn unsereins kann nicht überall ohne so eine schwedische “Kort” tanken, Mastercard und Visa gehen nicht überall, und wenn, dann nur mit Pin (die ICH natürlich nicht hatte). Enduroreisen mit Zelten würde ich nicht empfehlen. Ich habe den Helm quasi nie abgesetzt, denn sofort kam eine Attacke aus der Luft mit Millionen von Moskitos.

Die andere Tiererfahrung war natürlich Elch und Rentier. Beide bewegen sich nicht von der Strasse, wenn man heranfährt. Und gerade Elche sind echt gross. Gelernt habe ich auch, dass es nicht schlau ist, an einen Jungbullen mit einem lauten Einzylinder nah heranzufahren. Dabei habe ich auch gelernt, dass besagter Einzylinder schneller beschleunigt als ein Jungbulle.

Fazit: Schweden ist für mich das absolute Highlight gewesen. Ich hatte noch nie soviel Spass auf dem Mopped.

So long
Sabine