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 Betreff des Beitrags: Schwingenbolzen pflegen
BeitragVerfasst: 22.05.2006 12:18 
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Hallo Zusammen,

seit Jahren wird hier im Forum zu Recht gepredigt, dass man den Schwingenbolzen fetten soll, bevor er festgeht. Am besten macht man das gleich nach Erhalt der DRZ - auch bei Neukauf! - Suzuki setzt den Bolzen nämlich furztrocken ein.

Letztes Wochenende habe ich mir endlich die "Mühe" gemacht und das Ding mal ausgebaut. Vielleicht lasst ihr euch ja durch ein paar Bilder überzeugen, dass dieser Ausbau wirklich nötig ist:

Der Bolzen stammt aus meiner 2004er E, ist also noch keine 2 Jahre alt! Man erkennt deutlich den Gammel:

Bild



Hier nochmal im Detail:

Bild



Und hier nochmal für die Blinden unter euch: der Bolzen ist nicht nur angegammelt, sondern auch verrostet.

Bild


Der Ausbau der Schwinge geht wirklich leicht, solange der Bolzen noch nicht festgegammelt ist:

1. Motorrad auf Montagestäder aufbocken, so dass das Hinterrad frei kommt.

2. Hinterrad ausbauen (SW22 links, SW24 rechts)

3. Kettenführung abbauen (3 Schrauben)

4. Bremse ganz nach hinten schieben (Schwalbenschwanzführung), dann kann man sie von der Schwinge abnehmen. Bremsleitung aus den beiden Kunststoffklammern auf der rechten oberen Seite der Schwinge aushängen.

5. Umlenkhebel von der Schwinge lösen (SW18 links, SW17 rechts)

6. Die Mutter (SW22) auf der linken Seite vom Schwingenbolzen lösen

7. M8 Inbusschraube links in den hohlen Schwingenbolzen stecken, Schlagdorn (oder irgendeine andere Verlängerung) auf die Inbusschraube ansetzten und den Bolzen mit sanften Hammerschlägen austreiben. Dabei sollte ein zweiter Mann die Schwinge halten.
Sollte der Bolzen nicht sofort frei kommen: erstmal großzügig mit Kriechöl einsprühen und einwirken lassen.

8. Den Bolzen reinigen, eventuell mit Schleifpapier abziehen und gefettet (Fett oder Kupferpaste) wieder einsetzten.

Anzugsdrehmomente:

- Schwinenbolzenmutter: 77Nm
- Umlenkhebel: 100Nm
- Hinterradachse: 100Nm

Wenn die Schwinge schon draussen ist, kann man ruhig auch die restliche Hebelei mal ausbauen und warten.

So, jetzt aber frisch ans Werk!

Gruß
Theo

Edit: Habe die Schlüsselweiten (SW) korrigiert, da hatte ich zuerst einen Fehler drin. Zum Ausbau der Schwinge benötigt man unter anderem eine 18er Nuß und für die Hebelei zusätzlich eine 14er. Ich erwähne das nur, weil beides eher ungebräuchliche Größen sind und nicht in jedem Steckschlüsselsatz vorhanden sind.

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Zuletzt geändert von Theo am 22.05.2006 21:23, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 22.05.2006 13:04 
Hi Theo, hab ich dich dazu veranlaßt, die Schwinge auszubauen? Hab doch Freitag darüber berichtet in anderem thread! Also meine ist Bj. 2000. Es ging trotzdem noch problemlos. Aber du solltest erwähen, we wichtigauch die Pflege der Schwingenlager ist, ich habe jedenfalls die Buchsen auch noch gesäubert und gefettet und den Schwingenlagern noch ne ordetnliche Ladung lithiumverseiftes Lagerfett verpasst. Die hatten es bitter nötig!


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BeitragVerfasst: 22.05.2006 14:14 
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Hallo!
Zitat:
Suzuki setzt den Bolzen nämlich furztrocken ein

...kann ich nicht bestätigen. Hab letzte Woche 'ne kürzere Endloskette verbaut und dazu die Schwinge ausbauen müssen, der Bolzen war schön fettig (Bj. 05).


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BeitragVerfasst: 22.05.2006 15:52 
Am Bolzen meiner DR BJ. 00 hing aber auch kein Fett (mehr?) und zeigte ähnliche Korrosionsschäden. Deshalb nach Abziehen mit feinem Schmiergel unbedingt neu fetten. Meiner bescheiden Erfahrung nach hat sich die Kupferpaste von Molykote bewährt. So zieht man den Schwingenbolzen auch nach Jahren genauso raus wie man ihn verbaut hat! Trotzdem, auch ich empfehle wärmstens diesen Wartungspunkt. Leider machen das ja selbst die Werkstätten nur auf Wunsch. Ansonsten wird ne Kette vernietet. Ist ja auch lukrativer, nach einer gewissen Zeit neue Schwingenlager zu verbauen.


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BeitragVerfasst: 22.05.2006 21:08 
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Günter Herrmann hat geschrieben:
Hi Theo, hab ich dich dazu veranlaßt, die Schwinge auszubauen?


Das hatte ich jetzt schon seit einem halben Jahr vor, war also höchste Zeit ;-)


Zitat:
Aber du solltest erwähen, we wichtigauch die Pflege der Schwingenlager ist


Da hast du recht. Wer die Schwinge ausbaut und dann die Lager nicht anschaut und nachfettet ist selber schuld ;-)


Günter Herrmann hat geschrieben:
Leider machen das ja selbst die Werkstätten nur auf Wunsch. Ansonsten wird ne Kette vernietet. Ist ja auch lukrativer, nach einer gewissen Zeit neue Schwingenlager zu verbauen.


Man geht halt grundsätzlich von einem technisch nicht ganz unsachverständigem Kunden aus, der selber weiß, wann er welche "Zusatzleistung" haben möchte. Finde ich gut so.
Stell dir mal vor, du baust als Werkstatt dem heutigen Geiz-Ist-Geil-Menschen die Schwinge aus, nur weil er eine neue Kette haben will ... der dreht doch durch.


Aff hat geschrieben:
...kann ich nicht bestätigen. Hab letzte Woche 'ne kürzere Endloskette verbaut und dazu die Schwinge ausbauen müssen, der Bolzen war schön fettig (Bj. 05).


Schön zu sehen, dass Suzuki doch ein bißchen lernfähig ist. Mein Bolzen hatte bis gestern jedenfalls kein Fett aus der Nähe gesehen ;-)

Gruß
Theo

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BeitragVerfasst: 22.05.2006 21:08 
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Hallo

Nachdem der Schwingenbolzen meiner "S" ja kürzlich ziemlich festgegammelt war, werde ich die Schwinge zukünftig 2 mal jährlich ausbauen und Bolzen und Lager neu fetten. Selbiges gilt für die Lager der Umlenkung. 2 mal im Jahr könnte zwar etwas übertrieben sein aber nach dem Stress, den ich hatte als alles verrottet war, egal!

Gruß Lutz

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BeitragVerfasst: 07.03.2007 22:10 
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Hiho,
nun hab ich´s auch endlich mal geschafft die Schwinge auszubauen. Schwingenbolzen ging zum Glück einfach raus. Trotzdem ist er gut vergammelt.

Die Nadellager und Hülsen sind alle total verrostet und haben Laufspuren. Hat lange gedauert um alles zu säubern.

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Schaut euch mal den Kettenschleifer an, ist der verschlissen oder noch ok???

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Gruß
M@tt


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BeitragVerfasst: 08.03.2007 14:39 
M@tt hat geschrieben:
Hiho,

Schaut euch mal den Kettenschleifer an, ist der verschlissen oder noch ok???


Gruß
M@tt


Tüpp von mir:
Beim Schwingenschleifer UNBEDINGT auf die Schwingenunterseite und Kettendurchhang achten. Hat die Kette zuviel Durchhang, schleift die sich unter Umständen bis in die Schwinge rein, obwohl der Schleifer oben noch "relativ gut" aussieht.


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BeitragVerfasst: 08.03.2007 15:53 
Wechsle Schwingenschutz. Kostet zwar ne Kleinigkeit aber man liebt ja seine DRZ tief und innig, oder?

Aber ne andere Frage: Wo sitzt das Lager auf Deinem zweiten Bild? Kenn ich nicht, muss ich übersehen haben! Is doch ein Axiallager, oder?

Wieviele km hat das Teil runter? Einsatz? Erbitte Infos!


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BeitragVerfasst: 08.03.2007 17:35 
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Hallo,

wenn man die Schwinge rausgezogen hat sieht man rechts und links Gummidichtringe. Wenn man diese entfernt befindet sich das Lager auf Bild2 inkl. zwei Stahlscheiben darunter.

Auf Bild drei wird also das Axiallager mit zwei Stahlscheiben und Gummidichtung eingesetzt.

Meine DRZ hat jetzt 9000km auf dem Tacho. Eingesetzt 50% Straße und 50% Gelände. Wobei die Straße meinstens Feld oder Waldweg war. :wink:

Mal ne andere Frage: Mit was kann ich am besten die Ringdichtung am Zündkerzenstecker abdichten? Mir läuft immer der Dreck bis in das Zündkerzengewinde. (Sollte Temperaturbeständig sein)

Gruß
M@tt


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BeitragVerfasst: 08.03.2007 17:51 
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Registriert: 24.01.2005 11:06
Beiträge: 6500
M@tt hat geschrieben:
Mal ne andere Frage: Mit was kann ich am besten die Ringdichtung am Zündkerzenstecker abdichten? Mir läuft immer der Dreck bis in das Zündkerzengewinde. (Sollte Temperaturbeständig sein)


HT-Silikon. Normales sollte aber auch reichen (wie einige bei den CFCs schon bewiesen haben).

Frage: Kommen einem die Nadeln der Lager auf Bild 3 beim Zerlegen direkt entgegen oder sind die fest im Lagerkäfig?


me


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BeitragVerfasst: 08.03.2007 20:54 
@ Matt! Danke, den Axiallagern habe ich keine Beachtung geschenkt. Das nächste Mal mach ich auch da auf!

@mattis: Die Nadeln sitzen in einem Nadekäfig! Können nicht weglaufen.

Hier bewahrheitet sich das weise Wort eiines alten Griechen(Aesop?): Wissen, das man mit anderen teilt, vermehrt sich!


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