Motobike Folge 181
Die Themen:
World Ducati Week 2007 - Ducatisti zieht es an die Adria, Biker build off - Teil 9
World Ducati Week 07 – Ducatisti zieht es an die Adria
Die World Ducati Week in Misano an der italienischen Adria – das etwas andere Motorradtreffen. Hier trifft die Begeisterung für die Bikes aus Bologna auf mediterrane Leichtigkeit. Alle zwei Jahre treffen sich Ducati-Verrückte in Misano an der italienischen Adria, um ein Wochenende lang ein rotes Motorrad-Fest zu feiern. Blubbernde Motoren, rasselnde Kupplungen und jede Menge italienischer Lifestyle. Hier gibt es Ducatis, so weit das Auge reicht - alle Modelle, alle Baujahre, aus der ganzen Welt. Ein Paradies für den wahren Ducatisti.
Und überall gibt es liebevoll gemachte Einzelstücke zu sehen – sehr gut erhaltene 70er und 80er Liebhaberfahrzeuge, mit Chrom aufgemotzte Monstren, mit Spezialteilen fast zur Unkenntlichkeit verfremdete 999er, für alles finden sich Fans. Wenn auch der Preis für eine Ducati hoch ist.
In dem ist dann das Rasseln der Maschinen gleich mit drin, denn die allermeisten Ducatis verfügen über eine Trockenkupplung. Und das verursacht – durch das fehlende Schmiermittel Öl – ein rasselndes Geräusch. Nichteingeweihte könnten glauben, die Motorräder sind kaputt, haben einen kapitalen Schaden. Aber ganz im Gegenteil sind die wahren Ducati-Freunde ganz verrückt danach. Wie sie ohnehin auf eine angemessene Geräuschkulisse bestehen. Wer die „rote Italienerin“ fährt, der will gehört werden: Rasselnde Kupplung, lautes Ansauggeräusch und noch lauterer Motorsound, unterstützt durch einen möglichst ungedämpften Auspuff. Das alles zusammen lässt das „rote“ Herz gleich ein bisschen schneller Schlagen. Viele Ducatifahrer sind vom Sound so besessen, dass sie auch hohe Strafen in auf nehmen. Nichteingetragene Auspuffanlagen – das kostet 75 Euro und 3 Punkte in Flensburg. Egal – Hauptsache, es ist laut genug!
Die wahren Fans der Marke interessieren sich aber nicht nur für Motorräder, sondern auch für ihre Rennfahrer. Die Größen der Ducati-Superbike- Geschichte gaben sich die Ehre: Giancarlo Fallapa oder auch der britische Rennfahrer Paul Smart. Er war Anfang der siebziger Jahre das Aushängeschild der roten Renner, errang einige Siege mit Ducati und gewann 1972 die legendären 200 Meilen von Imola. Ducati ehrte den erfolgreichen Fahrer mit einem straßentauglichen Nachbau seiner Rennmaschine. Für die Ducatisti ist er bis heute eine bewunderte Legende.
Nicht zufällig findet das Treffen direkt an der Rennstrecke statt. Hier gibt es einige Veranstaltungen, aktuelle Superbike- und Moto GP-Fahrer präsentieren sich den Fans, Mutige werden mit einem Superbike-Zweisitzer von einem Testfahrer um die Rennstrecke chauffiert. Das Superbike wurde speziell für den Zwei-Personen-Einsatz umgerüstet, ein zweiter Sitz, ein Haltegriff und hintere Fußrasten angebracht, um den Mitfahrern das Profi-Renntempo zu demonstrieren. Und natürlich gibt es auch freie Trainingszeiten, wo jeder sein Bike auf dem Rennkurs bewegen kann – hier kann man die rote Lust am Rasen befriedigen.
Und auch das Abendprogramm in Italien hatte es in sich. Konzerte – unter anderem von Patti Smith – Bühnenshows und Feuerwerk. Und dann gab es natürlich das ganz eigene Programm der Teilnehmer in Misano: Heulende Motoren, verbranntes Gummi und flammende Auspuffrohre den ganzen Abend lang.
Die Ducatisti waren wieder mal begeistert, wenn auch das rote Fest an der Adria – seit seiner ersten Auflage 2000 - immer kommerzieller wird und das viele Fahrer stört, so steht doch für die meisten fest: In zwei Jahren sind wir mit unserer Maschine wieder zur Stelle.
_________________ Ab 45° fängt der Spass erst richtig an!
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