Danke für die Blumen.
Jau, da kann man nur mit nem Veranstalter fahren, ist nicht so wie in Walldorf (leider).
Hier noch ein kurzer Bericht:
Ich war am Samstag mit Coma-Events auf dem BAP. Der Veranstalter machte sowas wohl zum ersten mal, was man stellenweise auch merkte.
Alle Teilnehmer hielten sich an das db-Limit, zumindest sah ich nirgends extrem große Auspuffmündungen, Zubehörtöpfe wurden mit db-Killern gefahren und keiner stach akustisch aus der Masse heraus.
Zum Kurs selbst:
Rennstrecke kann man das eigentlich nicht wirklich nennen, dazu sind die Sturzzonen zu klein und die Strecke zu eng. Besonders der Teil nach der "Gegengeraden" ist wirklich verdammt eng und schmal, sodaß ich mit meiner Supermoto sprichwörtlich Kreise um den ein oder anderen fahren konnte.
Aufgrund des neuen Motorrads und der Leistung von 55-60 PS habe ich mich in der langsameren der beiden freien Grupppen eingetragen. Allerdings wäre ich in der schnelleren Gruppe wohl auch keinem im Weg rumgestanden, trotz einer Topspeed von ca. Tacho 145 kmh (vgl. Hanebub mit R1 echte 209). Im Innenteil war ich nicht langsamer und auf der Geraden wäre dann genug Platz zum überholen gewesen..
Es gab einige Kaliber, die mit 1000+ccm unterwegs waren und nur auf der Geraden schneller waren. So auch einer mit einer 160PS-BMW, der an der Geraden an mir durchzog, um mir dann ab der 180°-Rechts im Weg zu stehen. Aufgrund der Breite und der unkonventionellen Linienwahl (um es mal vornehm zu sagen) war das überholen heikel. 3-4 Runden lief da so: er überholte mich auf der Geraden, nach 2-3 Kurven ging ich innen wieder durch, bis zur Geraden, wo er wieder an mir durch ging, ich wieder innen durch usw usf. Irgendwann kam ich nicht an ihm durch und auf der Geraden setzte sich dann eine GSXR 750/1000 zwischen uns. Der hatte auch seine Mühen mit der BMW aufgrund der Linienwahl und auf der Geraden schiebt die BMW natürlich auch nicht schlecht vorwärts. Unsere Prozession fand nach und nach mehr Anhänger, bis wir irgendwann zu siebt waren ::28
Was ich damit sagen will: Mit einer 50 PS Supermoto wäre ein guter Fahrer wohl genauso schnell wie mit einer 1000er. Für die Duke-Battle oder den SV 650-Cup wäre die Streckenführung wohl ideal, aber aufgrund der Sturzzonen wäre ein Rennen wohl nicht ganz unheikel.
Die Zahl der Streckenposten und deren Ausbildung würde ich auch als nicht optimal bezeichnen. Etwa 5 Streckenposten für rund 3 km Strecke sind schlichtweg zu wenig. Dazu gab es noch die ein oder andere kuriose Aktion:
- Während meines Turns sah ich eine umgekippte Pylone, die an einigen Stellen zur Verdeutlichung der Streckenführung standen. Im folgenden Turn gab es dann gelbe Flaggen und ein Streckenposten rannte über die Strecke um die Pylone wieder aufzustellen. Die Pylone lag aber nicht auf der Strecke, sondern am gleichen Platz wie vorher, nur lag sie eben. Völlig unnötige Aktion also, zumal der Streckenverlauf an der Stelle mehr als deutlich war und man sich nach 3-4 Turns doch halbwegs orientieren konnte
- Ein Kawafahrer legte sich auf die Nase, weil er den Linksknick nach der Streckeneinfahrt falsch anbremste. Fahrer war in Ordung, hob sein Motorrad auf und schob es aus der "Einflugschneise", ein Streckenposten wedelte mit gelb und ein anderer kam aus der Rechts nach dem Linksknick angelaufen (die brauchen mal Namen für die Kurven...) und stand bei Fahrer und Motorrad. Ergo: Fehlte in der Kurve ein Streckenposten und das wedeln mit der gelben Flagge hätte sich der Streckenposten sparen können, weil es mehr verwirrte als nützte und die Personen sowieso nicht im Gefahrenbereich standen...
Preis-Leistung:
An der Strecke traf ich einen Bekannten, der selbst Fahrsicherheits- und Kurventrainings anbietet, von ihm erfuhr ich, was das DC an Tagesmiete kostet und dafür war das Training schlichtweg viel zu teuer. Freies Fahren kostete 149 Euro, Instruktorfahren 179 Euro. Das sind schon fast Preise wie in Hockenheim und bei ca. 5000 Euro Tagesmiete für das DC (was ich gehört habe, kostet HH das doppelte) fehlt da einfach die Relation. Jede Gruppe hatte 6 Turns, wobei es 2(!) Instruktorengruppen gab, sodass man 1h(!) Stunde Pause zwischen den Turns hatte.
Mein Fazit für den, der es hören will:
Wer Most, Brünn, Pann und dergleichen gewohnt, sowie schnell unterwegs ist, der wird sich wohl für den BAP nicht recht erwärmen können. Für den Gelegenheitszünder, der nur ein paar mal im Jahr nach Hockene, Anneau oder an den NBR fährt, weil’s vor der Tür ist, für den könnte der BAP eine Strecke sein. Oder eben für die Freunde des kleineren Hubraums bzw der U100-PS-Motoren, wie Supermotos, SV650ern, Bandits, Monstern und dergleichen. Wer kennt sie nicht, die „Ach mit meiner ollen Schüssel auf die Rennstrecke, da blasen mir doch die mit ihren 150 PS nur um die Ohren“-Pessimisten ? Oder die Frau/Freundin die insgeheim doch vielleicht mal gerne mitfahren würde, sich aber nicht so recht traut ?
Lange Rede, kurzer Sinn: Keine Rennstrecke wie die großen, aber Spass kann man drauf haben.
Mir hats Spass gemacht und ich werde wohl noch mal hingehen. Einen Haufen netter Leute getroffen, einen leider im wörtlichen Sinne (Gute Besserung wenn du das liest Holger)