Hallo Leute,
ich dachte eigentlich, ich hätte zum Thema Kettenspanner alles gesagt, was zu sagen war;
aber weit gefehlt !
Wie alle gesehen haben, gibt so ein kleines Teil viel Gesprächsstoff her, aber das dicke Ende kommt noch
Ich habe mich zu der Aussage hinreißen lassen, die alte Version sei ganz einfach zu zerlegen.
Zu meiner Schande habe ich den Zusammenbau vernachlässigt.
Und der kann, wenn falsch ausgeführt, einen kapitalen Motorschaden nach sich ziehen !!
Um das ganze Thema rund zu gestalten, erläutere ich am Besten gleich das Funktionsschema der alten und der neuen Version.
Die alte Version:
Der alte Kettenspanner funktioniert nach dem Schraubenprinzip.
Der Spannerkolben hat ein Außengewinde mit hoher Steigung, daß sein Gegenstück im Spannerzylinder hat.
Wird der Kolben gedreht, kommt er weiter aus dem Zylinder heraus und spannt so die Kette.
In Drehbewegung wird er durch eine Torsionsfeder gebracht
(die einen scharfen 90° Knick hat, der bruchgefährdet ist - daher seine Anfälligkeit).
Jetzt kommt der Knackpunkt: Beim Zusammenbau ist unbedingt darauf zu achten,
daß der Kolben komplett
ausgefahren (herausgeschraubt) in die entspannte Feder eingesetzt wird !!
Wenn er jetzt zum Zusammenbau durch Drehen zusammengestaucht wird,
erhält die Feder ihre Spannung, die später dafür sorgt, daß sie den Spanner wieder aus dem Gehäuse treibt.
(Das Zusammendrehen geschieht übrigens bei abgenommener Verschlußschraube mittels eines kleinen Schlitzschraubendrehers
- ein saublödes Patent !

)
Die neue Version:
ist wesentlich einfacher aufgebaut.
Der Kolben wird einfach durch eine Druckfeder gegen die Steuerkette gedrückt.
Damit er nicht zurück kann, hat er einen Ratschenmechanismus der das Arbeiten
nur in Kettenspannerrichtung zuläßt.
Die Druckfeder wird nach hinten (außen) durch die Verschlußschraube abgestützt.
Hellen Köpfen wird aufgefallen sein, daß ich Ralf jetzt korrigieren muß:
Geron hat nach eigener Aussage die alte Version, also Schraube.
Darum nix Ratsche, nix Klick - da wird er definitiv nichts hören !
Ralf (der wohl die neue Version hat) braucht sich beim nächsten Mal nicht die Mühe zu machen,
die Klicks zu zählen
Nimm einfach die Schraube hinten ab und zieh' die Feder raus.
Dann bleibt der Kolben des Spanners in seiner Position und Du kannst
nach dem Ausbau ganz gemütlich kontrollieren, wo er gestanden hat.
Und auch wenn Kid was dagegen hat::wink:
Der Kettenspanner ist
die Verschleißanzeige.
Er ist konstruktiv von den Vätern dieses Motors so augelegt, daß er bei
maximal zulässiger Längung der Steuerkette nicht weiter spannt.
Ein ständiger Ausbau zur Überprüfung ist imho nicht notwendig.
Das kann man gelassen angehen:
Die Kette meldet sich von selbst - ich glaube ich sagte es bereits -
Sie fängt dann an zu "schlagen". Erst leicht, dann immer mehr.
Und keine Angst: das überhört keiner, der sein Trommelfell noch besitzt.
Im Stand rasselt die Kiste dann gottserbärmlich.
Und entweder weiß der Pilot es zu deuten oder er fährt aufgrund der besorgniserregenden Geräuschkulisse zur Werksatt
und bekommt dort gesagt, was Tango ist
Da dies ein langsam einsetzender Prozess ist, bleibt hierfür immer genug Zeit,
wenn man die akustische Warnmeldung rechtzeitig Ernst nimmt.
Woran erkennt denn der freundliche Suzuki-Mechaniker (hatten wir hier nicht welche ?)
wann die Kette auf ist ?
Ich glaub nicht, daß die Schrauber bei jeder Inspektion den Kettenspanner ausbauen.
Bei der alten Version hilft das auch garnix - wir erinnern uns - no Klicks !
Die warten einfach, bis der leicht verstörte Krad-Treiber mit seiner Mühle bei ihnen eingetrudelt kömmt,
weil so komische Geräusche aus dem Motor kommen.
So nu is spät - Märchenstunde is vorbei
Ich geh' jetzt schlafen
Gute Nacht
MM
@ Geron: Wenn Du überprüfen willst, wie weit es mit Deinem Kettenspanner gediehen ist, wird's haarig und geht wohl am Besten zu zweit.
Verschlußschraube raus, Schlitzschraubendreher rein und den Spanner fixieren,
damit er sich nicht weiter rausdreht.
Jetzt baut der Helfer den Spanner aus. (während Du weiter schön festhälst).
Am Besten hast Du Dir vorher ein Maßband o.Ä. bereitgelegt.
Spanner danebenhalten und Schraubendreher abziehen.
Jetzt siehst Du, wie weit der Spanner noch rauskommt, bis er seinen Anschlag erreicht hat.